Reicht wählen allein heute noch aus?

Gastkommentar von Benjamin Borngräber im Stormarner Tageblatt vom 20. August 2018

Als Mitglieder der CDU-Kreistagsfraktion treten wir an, um eine moderne und nachhaltige Kommunalpolitik zu gestalten – für ein intaktes Miteinander, eine hohe Lebensqualität, Daseinsvorsorge, eine schlanke Verwaltung und weiteres mehr. Dabei sind wir kein Parlament, sondern Teil der kommunalen Selbstverwaltung. Wir wollen „Teil der Lösung und nicht Teil des Problems“ sein.

Häufig ist in der letzten Zeit in der lokalen Presse zu lesen, dass Menschen das Gefühl haben „nicht mitgenommen“ und „nicht informiert“ zu werden. Vielmehr scheint es, als würde die Politik oft an den Wählerinnen und Wählern vorbei entscheiden.

Um unsere Zukunft wirklich demokratisch und im Sinne der Menschen zu gestalten braucht es echte Partizipation. Der Duden versteht darunter „das Teilhaben, Teilnehmen, Beteiligtsein“. Und diese setzt Information voraus. Komplexe Fragestellungen lassen sich dabei nicht nur ein einfaches „Ja oder Nein“ entscheiden, sondern erfordern fundierte Diskussionen und vielfältige Meinungen. Wir kennen das vom Erdbeerenkauf auf dem Wochenmarkt (Nehmen wir die regionalen Erdbeeren? Kunststoff- oder Pappschälchen? Eine große Schale oder zwei kleine?), der Buchung einer Urlaubsreise oder dem Kauf eines Autos.

Gefordert sind wir alle – Wählerinnen und Wähler und Gewählte. Als CDU-Kreistagsabgeordnete und wählbare Bürger/innen ist es unser Ziel und unsere Pflicht, Entscheidungen auf einer fundierten und gut informierten Grundlage zu treffen. Dazu brauchen wir Sie, liebe Wählerinnen und Wähler, zum Meinungsaustausch, um neue und andere Perspektiven zu verstehen und um zu vermeiden, dass wir wichtige Aspekte übersehen haben.
Ganz logisch ergibt sich daraus, dass Kommunikation dabei eine ständige Interaktion zwischen allen Beteiligten ist: Die Politik ist gefordert, die Menschen zu informieren und sich Meinungen einzuholen; die Wählerinnen und Wähler sind gefordert, sich informiert zu halten und Ihre Meinungen, Erfahrungen, Befürchtungen und Einschätzungen entsprechend an die Politik zu adressieren.

Auf diesen fortlaufenden Austausch und vielfältige sowie wirklich substanzielle Diskussionen freue ich mich schon heute.